Am Dienstag, 22.8.2017 mußte ich erneut "einchecken" für den OP-Termin am Mittwoch, 23.8.2017, diesmal war es denen wirklich ernst, nur eine kleine Verschiebung des OP-Termines um einen Tag, also auf den Donnerstag, 24.8.2017 war leider unumgänglich. Aber damit konnte ich leben, hatte also 2 Tage Zeit, mich an das "Klinikleben" zu gewöhnen. Und das ist in der Innsbrucker Klinik fast schon mit einem Hotel-Aufenthalt vergleichbar. Frühstücksbuffet, Auswahlmöglichkeiten für Mittagessen und Abendessen, Getränke, Obst usw ganztags zur freien Entnahme, Nachmittagskaffee ebenso. Ausgang zur Genüge, solange keine fixen Termine am Plan stehen.

So genoss ich die 2 Tage bis es dann ernst wurde am Donnerstag, 24.8.2017. Geschlafen hatte ich in der Nacht vor der OP wohl so gut wie gar nicht, da half auch die verabreichte Schlaftablette nicht. Um 5:45 wurde ich geweckt, mußte dann gleich duschen und das OP-übliche "Kleidchen" anziehen. Dann wartete ich im Bett auf meine Abholung. Kurz bevor ich abgeholt wurde, bekam ich noch eine Tablette, die mir alles ziemlich egal werden ließ, sodaß sich die Aufregung und Angst vor der OP legte. Dann kam ein Pfleger, so um ca 7:15,  und chauffierte mich mit meinem Bett vom 5.OG ins 3.OG des MZA-Gebäudes, wo die OP-Säle und auch die Intensivstation untergebracht sind. Dort warteten schon die Narkose-Ärztinnen auf mich, legten mir einen Zugang, fragten mich, ob ich mir schon einen Traum ausgedacht hätte, was ich verneinte, und dann verabreichten sie mir etwas, wobei mir leicht schwindlig werden würde. Was auch passierte. Danach war ich wohl weg, kam erst wieder zu mir, als mich ein netter Pfleger in der Intensivstation fragte, ob ich weiß, wo ich bin, warum ich hier bin usw. Er war es auch, der mir vorerst auch sagen konnte, daß alles gut gegangen ist. Ich konnte alles problemlos beantworten, und bemerkte im Blickwinkel eine Wanduhr, auf der ich ganz schwummrig erkennen konnte, daß es ca 16 Uhr war. WTF, solange war ich "ausgeschaltet"? OK, ich konnte mich bewegen, fühlte alles, konnte alles verstehen, das Sehen war ein wenig komisch, bemerkte dann, daß mein rechtes Auge extrem zugeschwollen war. Das war aber normal so, Schmerzen am Kopf und rechts im Gesicht ebenso. Bekam per Leitung Schmerzmittel, also alles erträglich. Ich war nur unbeschreiblich erschöpft, kaputt, müde. Nicht einmal zur Seite drehen wollte ich mich, einfach nur da liegen, und warten, bis es mir wieder gut geht. Ich wurde hier bestens betreut, fast alle 5 Minuten fragte man mich, ob alles in Ordnung wäre, und ob man irgendwas für mich tun könnte. Bekam auf Wunsch Getränke, Essen usw. Brauchte aber so gut wie nichts ;-) Hier lag ich dann bis zum Samstag vormittag, nach der Körperpflege, bei der man auch testete, ob ich mobil bin, wurde ich dann an diesem Samstag, 26.8.2017 wieder auf die Normalstation verlegt.

 Im Bett geschw Auge

Das war ein guter Zeitpunkt, denn langsam bekam ich auch wieder Hunger. Daher freute ich mich schon auf das Mittagessen, es standen Fleischlaibchen mit Pürree auf dem Speiseplan, ich ließ nichts übrig ;-)

Fleischlaibchen

So, nun gings wieder bergauf mit mir. Das Schlimmste war überstanden, ich hatte zwar durchgehend Kopfschmerzen, durch MRT und CT Diagnostik konnte aber ausgeschlossen werden, daß im Kopf irgendwas nicht ok wäre. Die Schmerzen konnten sehr gut mit Infusionen in Schach gehalten werden, und wurden mit jedem Tag weniger. Das Schlimmste, was nun noch auf mich wartete, war die Kontrollangiografie, die für Donnerstag, 31.8.2017 anberaumt wurde. Aber eine solche hatte ich ja schon einmal problemlos überstanden, also kein Bangen.

Die Operateurin Fr. Dr. Unterhofer besuchte mich auch einige Male und erkundigte sich nach meinem Befinden, erklärte mir immer wieder einige Details zu meiner OP, z.B. daß 3 Clips benötigt wurden, da mein Aneurysma sehr ungünstig und sehr nahe an der Schädelbasis liegt, sodaß dort auch ein wenig von der Schadelbasis abgetragen werden mußte, um überhaupt erst den Raum für die Platzierung der Clips zu bekommen. Das Aneurysma war sehr prall und es war wohl Zeit, etwas zu unternehmen. Wobei man natürlich nie sagen kann, wie lange so ein Aneurysma halten würde, oder wann es platzen würde.

Langsam kam ich auch wieder auf die Beine, verwarf mein "OP-Kleidchen", zog mich wieder normal an. Einen Schönheitspreis würde ich so wohl kaum gewinnen, das war mir klar. Aber auch egal ;-)

Frontal

 

Dann mußten mal ein paar Fotos gemacht werden, natürlich bei der ärztlichen Wundkontrolle auch ein schnelles Foto von der Naht.

Naht

 

Und bald machte ich meinen ersten Spaziergang über das Klinik-Gelände. Natürlich ab jetzt nur noch mit Schildkappe im Freien, die ich mir rechtzeitig vor der OP besorgt hatte, um die Wunde vor Sonne usw. zu schützen.

 

So verbrachte ich die restlichen Tage bis zur Angiografie, erholte mich recht gut, die nicht zu unterschätzende Erschöpfung eines solchen Eingriffs wurde mir erst jetzt bewußt, aber es war alles im Rahmen.

Am Donnerstag dann nochmal ernst: morgens wurde ich wieder geweckt, mußte wieder unter die Dusche, anschließend wieder in das "OP-Kleidchen". Nach kurzem Warten kam wieder ein Pfleger, der mich samt Bett ins Chirurgie-Gebäude chauffierte, wo man mich schon erwartete. Dann ab in die "Folterkammer", rüber auf die Angio-Liege, dort wurde ich vorbereitet, steril eingepackt. Dann wurde es ernst, die Neuroradiologin kam, begrüßte mich, kündigte mir die gleich folgende Spritze an, eine lokale Betäubung im Leistenbereich. Nach einer kurzen Wartezeit gings dann los, den Stich in die Leistenarterie spürte ich nicht, diesmal hatte ich aber das Gefühl, daß ich spürte, wie der Katheter im Bauchbereich in mir hochgeschoben wurde. Oben im Hals angekomme, was wieder unerwartet schnell ging, wurde mir sogleich dir erste Kontrastmittelabgabe angekündigt, was diesmal mit starkem Hitzegefühl und Blitzen mit roten und grünem Hintergrund im rechten Auge zu bemerken war. Währenddessen wurden die Aufnahmen der Hirngefäße gemacht. Dieser Vorgang wurde dann noch zweimal wiederholt. Und zum Abschluß wurde eine größere Kontrastmittelabgabe angekündigt, während der sich das Röntgen/CT-Gerät um meinen Kopf dreht und so 3D-Aufnahmen macht. War mir im Prinzip von meiner ersten Angiografie schon bekannt, nur diesmal war wohl die Kontrastmittelmenge größer, oder sonst etwas anders, diesmal wurde mir extrem unwohl dabei, heiß, kalt, übel, linke Körperseite plötzlich taub, dann irgendwie doch wieder nicht, dann zitterte die ganze linke Seite. Die Ärztin bemerkte das sofort, griff nach meinen Händen, wollte, daß ich fest zudrückte, und fragte mich nach meinem Befinden, es war dann recht schnell wieder alles normal, nur für einen kurzen Moment dachte ich, da läuft jetzt was schief. Zum Glück doch alles ok...

Am nächsten Tag dann die Ernüchterung: in der Angiografie zeigte sich, daß der Erfolg des Clippings nicht 100%ig war. Leider zeigt sich eine Restperfusion, d.h. das Aneurysma ist nicht zu 100% ausgeschaltet, ein kleiner Rest wird noch durchblutet. Das schlimmste ist zwar behoben, jedoch muß nun noch geklärt werden, ob in diesem Fall noch ein Coiling des Restaneurysmas erforderlich ist, oder ob man vorerst nur Verlaufskontrollen macht, um zu beobachten, ob sich die Größe ändert.

 

 

Angio Srnsht vorhr

Angio Scrnsht nachhr

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